Ausflug der Senioren zum Baumwipfelpfad in Bad Harzburg

Mit einem Jahr Verspätung startete die Fahrt der Senioren zum Baumwipfelpfad nach Bad Harzburg. 

 „Baumwipfelpfad“ -welche Vorstellungen spielen sich bei diesem Begriff ab?

Die Seniorengemeinschaft der Schutzengelgemeinde Hambühren ließ sich auf ein Abenteuer ein. Geplant war diese Reise schon im Juli 2017, aber als am Abfahrtstag um 7.00 Uhr der Rundfunk meldete: Wegen Unwetters ist Bad Harzburg nicht erreichbar, war die Fahrt buchstäblich ins Wasser gefallen, aber jetzt am 10. Juli 2018 „nachgeholt“.

Der örtliche Regen an diesem Tag hörte ab Wolfenbüttel auf, Bad Harzburg war zwar kühler, aber trocken.

Beim Eintreffen zur Führung über den Baumwipfelpfad staunten wir: Ein junger Mann im Rollstuhl übernahm unsere Führung. Erste Erkenntnis: Der Baumwipfelpfad ist barrierefrei!

Sachkundig und mit viel Engagement führte uns der junge Guide den ca. 1000m langen Pfad. Er zeigte uns das kleine Rinnsal, das im Oktober 2017 so anschwoll, dass Bad Harzburg von der Außenwelt abgeschlossen war, für uns als Betrachter unvorstellbar! Die Erläuterungen auf dem Wipfelpfad erinnerten an eine „Bildungsreise“, alle vergaßen einfach, dass wir in einer Höhe von bis zu 26m Höhe durch alte Baumkronen geführt wurden mit den Ausblicken in den „Nationalpark Harz“.

An 50 Erlebnisstationen auf dem Weg mit 18 Plattformen informierte uns der Guide über die Natur, die Umwelt, Holzwirtschaft, über die Tierwelt (Luchs, Wildkatze, Fledermaus..), über die Geschichte der Harzregion usw.. Zwischendurch konnten einige Geschicklichkeiten geübt werden: Balancieren auf schwankenden Balken mit unterschiedlichen Schwierigkeiten oder Geruchsproben nach Waldmeister, Brombeeren, unterschiedlichen Nadeln usw. Sehr abwechslungsreich gestaltete sich die Führung. Wir konnten in den 90 minutigen Informationen gar nicht alle möglichen Stationen erkunden.

Am längsten hielten wir uns bei der „Kiepenfrau“ auf, die die Lebensweise der Harzbewohner auf einem abrufbaren Tonband erzählte: Die Männer arbeiteten im Wald oder in den Bergwerken, den Frauen oblagen das Einkaufen zu Fuß sowie der Handel ebenfalls zu Fuß mit einer Kiepe auf dem Rücken über Berg und Tal! Hier versammelte sich die Gruppe an der lebensgroßen Holzstatue und lauschte still.

Auf einem kleinen Seitenstück des Pfades finden sogar kleine Events statt, z. B. Kindergeburtstage, Gruppen- und Familienfeiern, sogar Trauungen fanden schon statt. Sehr beeindruckt und anders als vorgestellt beendeten wir den Gang über den Baumwipfelpfad.

Hier einiges Wissenswerte zum Bau:

  • Die Bauzeit betrug ein halbes Jahr.
  • Die Kosten beliefen sich auf 4,6 Mio Euro.
  • Die Einstiegskrone von 300m schraubt sich Rollstuhl- und Kinderwagengerecht in die Höhe.
  • Die Besucherzahl bisher übersteigt die erhoffte Erwartung.

Nach dem Genuss von Kaffee und Kuchen im überdachten Freien führte uns die Busfahrt über Braunlage, Elend Elbingerode -vorbei an großen geschädigten und vertrockneten Wäldern – zu Europas längster Fußgängerhängebrücke, die in 100m Höhe mit 468m Länge über die Rappbodetalsperre führt. Die Tragseile mit 65mm Durchmesser wiegen 120 Tonnen. Die Hängebrücke ist 1,20m breit und hat ein seitliches Geländer von 1,30m. Für Wagemutige und Abenteurer ein Ziel?

Mit einer Zeitverzögerung, aber zufrieden endete eine erlebnisreiche Fahrt in Gemeinschaft!